Kinder.Stiften.Zukunft München

Kongress 2023 – Stark für die Zukunft:
Gemeinsam den Weg in die Berufsausbildung finden

Stark für die Zukunft: Gemeinsam den Weg in die Berufsausbildung finden

Liebe Interessierte,
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
liebe Freundinnen und Freunde,

nach drei Jahren Pause konnten wir, die Castringius Stiftung und unser Kooperationspartner die WWK Lebensversicherung a.G., endlich zum 10. Mal den Kongress Kinder.Stiften.Zukunft persönlich in den Räumlichkeiten der WWK ausrichten.

Den 106 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bot der Kongress am 19. Oktober 2023 nicht nur eine Plattform zur Vernetzung und zum inspirierenden Austausch, sondern auch vielfältige Diskussions- und Themenrunden, Infostände sowie eine wunderbare leibliche Verpflegung durch die WWK.

In diesem Jahr stand folgende Fragestellung im Mittelpunkt: Wie entstehen wirkungsvolle Netzwerke und Kooperationen, die Kinder und Jugendliche beim Weg in die Ausbildung stärken?

Hierbei lag ein besonderer Fokus auf Projekten sowie Organisationen, die Kinder und Jugendliche bei den Findungs- und Entscheidungsprozessen im Übergang von der Schule zur Berufsausbildung unterstützen.

 

Unterlagen Kongress 2023

Hier können Sie ausgewählte Unterlagen vom 10. Kongress Kinder.Stiften.Zukunft herunterladen:

Die Moderation des Kongresses 2023 lag erneut in den Händen von Susanne Franke, einer aus Radio und Fernsehen bekannten Journalistin.

Begrüßung und Diskussionsrunde auf der Bühne:

„Konzentrieren wir uns in diesen Zeiten auf das, was wir beeinflussen können“, mit den Worten eröffnet Herr Sedlmeir von der WWK Kinderstiftung den Kongress.  Im Vordergrund steht dieses Jahr, Organisationen und Initiativen vorzustellen, die Kinder und Jugendliche beim Übergang zwischen Schule und Ausbildung begleiten und stärken. Dabei gehe es um die Vielfalt der Angebote für junge Menschen, so Arvid Castringius von der Castringius-Stiftung, und darum, dass die vielen frei gemeinnützige Anbieter und die der öffentlichen Hand wohlwollend und konstruktiv in Kontakt kommen.

Anschließend starteten wir in den gemeinsamen Austausch mit:

  • Robert Hanslmaier (Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München)
  • Felix Donaubauer (Stiftung Kick ins Leben)
  • Serkan Engin (Handwerkskammer für München und Oberbayern)
  • Jutta Thinesse-Demel (Integro e. V.)
  • Antonia Veramendi (Campus di Monaco)

Im Fokus stand dabei folgende Fragestellung: Wie lassen sich wirkungsvolle Netzwerke und Kooperationen etablieren, die den Bildungsweg von Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg in die Ausbildung stärken?

Themenrunden

In diesem Jahr präsentierten wir sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag jeweils drei sogenannte Themenrunden. Hier stellten ausgewählte Projekte und Organisationen ihre Ansätze in Impulsvorträgen vor und vertieften diese im Anschluss mit den Teilnehmenden in Diskussionen. Konstruktive Gespräche und das Netzwerken standen hierbei im Vordergrund.

 

Lichtblick Hasenbergl – Projekt Pro 10+
Johanna Hofmeir und Dörthe Friess

Viele Kindern und Jugendlichen mangelt es in Ihrem sozialen Umfeld an positiven erwerbstätigen Vorbildern. Sie brauchen zudem viel Unterstützung beim Aufbau der notwendigen persönlichen und sozialen Kompetenzen, um auf dem modernen Ausbildungsmarkt bestehen zu können. Hier setzt das Projekt Pro 10 an. Kinder ab 10 Jahren werden frühzeitig angeleitet berufliche Perspektiven aufzubauen und darin unterstützt eine ihrem Potential entsprechende Ausbildung anzutreten, durchzuhalten und erfolgreich abzuschließen. Sie setzen sich dafür mit ihren berufsbezogenen Stärken und Schwächen auseinander, lernen verschiedene Ausbildungsberufe kennen und haben die Möglichkeit sich in der Praxis zu erproben.

Eingebettet in das soziale Training der Gesamteinrichtung nehmen alle Kinder zwischen 10 und 15 Jahren im Lichtblick Hasenbergl jährlich 5 Monate an diesem Projekt teil. Es umfasst eine Trainingsphase, ein Praktikum sowie eine intensive Nacharbeit. Flankierende Workshops, Kurse und Coachingeinheiten vermitteln zusätzlich berufsrelevantes Wissen und bewährte Verhaltensstrategien. In einem begleitenden Elterntraining werden die Erziehungsverantwortlichen zur  wirkungsvollen Unterstützung ihrer Kinder angeleitet.

Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München gemeinsam mit der Agentur für Arbeit – Wie unterstützt die Öffentliche Hand junge Menschen bei Findungs- und Entscheidungsprozessen?
Felicitas Berger (Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München) und Susanne Pfab (Agentur für Arbeit München)

Ein sehr guter lokaler Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und eine Vielzahl an beruflichen, wie schulischen Alternativen ermöglichen jungen Menschen in München sehr gute Chancen beim Übergang Schule – Beruf. Diese Möglichkeiten stellen zugleich große Herausforderungen an den Entscheidungsprozess von jungen Menschen und ihren Erziehungsberechtigten dar. Hierbei unterstützt die Öffentliche Hand auf vielfältige Weise, die Agentur für Arbeit München mit den Schwerpunkten Berufsorientierung, individueller Beratung, Ausbildungsvermittlung und diversen Fördermaßnahmen das Referat für Arbeit und Wirtschaft München mit den Schwerpunkten Praktikumswoche zusammen mit der HWK und IHK, Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungs­programm (MBQ) für Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt und dem Jugendsonderprogramm des MBQ für junge Betroffene. Der Kongress bot den Teilnehmern die Gelegenheit, die zahlreichen Maßnahmen unterfüttert mit Beispielen kennenzulernen.

Bellevue di Monaco – Verbund-Projekt FiBA+
Quan-Minh Bottrill-Chau und Diko Derderian

Das bayernweite Verbund-Projekt FiBA+ ist im Sozialreferat im Amt für Wohnen und Migration ansässig. Das Projekt im Bellevue, das federführend von Quan-Minh Bottrill-Chau und Dikran Derderian umgesetzt wird, ist seit Februar dieses Jahres Teil des FiBA+ Netzwerkes.  Das Netzwerk FiBA+ wird im Rahmen des Programms „WIR – Netzwerke integrieren Geflüchtete in den regionalen Arbeitsmarkt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Kernelement des Teilprojektes FiBA+ im BdM sind die sog. A-Teams (Ausbildungsteams): Hier werden ein*e Geflüchtete*r und 2 bis 4 ehrenamtliche Teammitglieder zusammengebracht. Das Team unterstützt gemeinsam den/die Geflüchtete*n bei der Berufsfindung und/oder schul- oder ausbildungsspezifischen Herausforderungen. Flankiert wird das Angebot durch die Betreuung der Projektmitarbeiter*innen sowie konkreten Workshop- und Supervisionsangeboten für die ehrenamtlich Tätigen. Zusätzlich werden Beratungen für queere Geflüchtete angeboten.

 

Infotische

Während der gesamten Mittagspause hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, an Informationsständen umfassende Einblicke in weitere, ausgewählte Projekte und Angebote zu gewinnen. Eine neue Ergänzung bestand darin, dass an den Ständen zusätzlich kurze Mini-Vorträge angeboten werden.

Mit dabei waren u. a.

 

Abschlussrede

Welche Erkenntnisse nehmen wir aus dem heutigen Tag mit?

Dr. Rebecca Gutwald von DEIN MÜNCHEN fasste zusammen, weshalb Kooperation und Kommunikation im Kinder- und Jugendbereich unverzichtbar sind, um die Bildungs- und Lebensaussichten junger Menschen nachhaltig zu verbessern.

Ein Netzwerk besteht aus Beziehungen. Im Sinne der Zielgruppe gibt es viele Netzwerke, „sind es aber auch die guten und richtigen“? Aristoteles definiert die Freundschaft des Nutzens, unter der wir gemeinhin den Austausch von Vorteilen verstehen („Eine Hand wäscht die andere“) und die Charakterfreundschaft. In ihr werden Werte und Ziele geteilt.

Die Netzwerke für junge Menschen im Übergang von Schule, Ausbildung und Beruf sind indes gezeichnet von hoher Diversität (z.B. Alter, sozialer Hintergrund o.ä.). Häufig geht es darum, die Jugendlichen aus ihrer Umgebung rauszukriegen und zu aktivieren. Dabei müssen Hemmnisse, z.B. mangelnde Geldmittel oder soziale Nachteile, überwunden werden. Zugleich fehlt den jungen Menschen der Überblick, ihnen ist nicht bekannt, welche Berufe es gibt. Dadurch sind die Möglichkeiten begrenzt. Schließlich fehlen den Jugendlichen die Netzwerke.

DEIN MÜNCHEN ist eine gemeinnützige Organisation, die sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche in München kümmert und sie durch Projekte in den Bereichen Bildung, Kultur & Sport nachhaltig am gesellschaftlichen Leben der Stadt teilhaben lässt.

Bildergalerie Kongress 2023